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20.06.2006

ArbeitsKreis ReserveOffiziere Koeln

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Bericht zur AKRO Koeln Veranstaltung vom 20.06.2006 (Der Falklandkrieg)                         Der Falklandkrieg stand im Mittelpunkt eines Vortrages beim Arbeitskreis Reserveoffiziere (AKRO) Koeln. Major d.R. Dr. Stefan Hartwig zeichnete diesen 1982 ausgetragenen Konflikt auf Basis zahlreicher ausgewerteter Erlebnisberichte von Zeitzeugen und offiziellem Quellenmaterial nach. Die Kampfhandlungen ueber 74 Tage hatten 256 Tote und 777 Verwundete auf britischer und 746 Tote und 1.053 Verwundete auf argentinischer Seite gefordert. Dabei war ein Berufsheer, darunter viele Eliteverbaende der Briten mehrere Tausend Kilometer entfernt von ihrer Heimat gegen eine überlegene Anzahl Soldaten der argentinischen Wehrpflichtarmee angetreten. Rund 20 Reservisten verfolgten anhand Hartwigs Darstellung die Luft- und Seegefechte sowie die amphibische Landung und den folgenden Gewaltmarsch von Fallschirmjaegern und Royal Marines bis zum Aufeinandertreffen zu Lande. Der Vortrag beleuchtete beispielhaft die Gefechte um Goose Green, Mount Longdon und Tumbledown Mountain, bei denen sich Infanteriekraefte in Nachtgefechten gegenueber gestanden hatten. Die Briten konnten diese Kampfhandlungen trotz zum Teil heftigen Widerstandes wie den Gesamtkonflikt für sich entscheiden. Gemeinsamkeiten im britischen Vorgehen lagen  so Zeitzeugen und Beobachter  darin, dass die britischen Soldaten aller Ebenen auch in schwierigsten Situationen die Initiative, Willen, Aggressivität und Durchhaltevermoegen behalten hatten, ihren Auftrag zu erfuellen. Unteroffiziere und junge Offiziere uebernahmen bei Ausfall und gingen nach Auftragstaktik bis zur Erreichung des Zieles vor. Gesondert hervorgehoben wurden praktische Lehren fuer das infanteristische Gefecht kleiner Einheiten wie z.B. aus Bereichen wie Aufklaerung, Leistungsvermoegen des Einzelschuetzen, Nachtkampffaehigkeit, Sperren, Schanzen und Feuerkraft. Die Kampfhandlungen kosteten die Briten u.a. vier Zerstoerer und Fregatten sowie 14 Harrier-Flugzeuge und 27 Hubschrauber, die Argentinier ein Kreuzer, ein U-Boot sowie 56 Flugzeuge, 9 Hubschrauber und 48 gepanzerte Fahrzeuge. Dieser Teil des Krieges wurde anhand eindruecklicher Originalaufnahmen verdeutlicht. Die Schlussbetrachtung widmete sich dem Kriegsbild und der Realitaet fuer den einzelnen Soldaten und militaerischen Fuehrer und den ungeschriebenen Geschichten einer solchen Auseinandersetzung, die aus offiziellem Material und der Medienberichterstattung kaum hervorgehen. Die Reservisten trugen mittels einer Fuelle von Fragen und Anmerkungen zu anderen, auch aktuellen bewaffneten Konflikten zu einem gemeinsamen Resuemee bei. Trotz der Technisierung des modernen Krieges basieren Erfolg oder Misserfolg auf der Summe von Einzelleistungen angesichts des Chaos und Schreckens von Verwundung und Tod.                                                                                   Fredo Landvogt                                                                                                          

Maj d.R. Dr. Stefan Hartwig bei seinem Vortrag

Times Ausgabe von 1982